
Die Zukunft der Deutschen Flag Football Liga
Die Ligaorganisation hat Vorschläge zur Restrukturierung der deutschen Flag Football Ligen gemacht. Eine kritische Analyse der Vorschläge und Betrachtung eines alternativen Konzepts.
Es ist ein wenig, als könnten wir hellsehen. In unserem kurzen Blick in die Zukunft des Flag Footballs in Deutschland Anfang September, hatten wir die Einführung einer dritten Liga und eine Veränderung des Spielmodus in der ersten Liga angeregt. Und nun hat das DFFL-Organisationsteam bei einem Ligameeting Pläne, die in diese Richtung gehen, vorgestellt.
Im Oktober soll in einer Abstimmung von allen in DFFL und DFFL2 gemeldeten Teams über die Veränderungen abgestimmt werden. Grundsätzlich gehen die Vorschläge in die richtige Richtung, doch lassen uns große Teile der Präsentation mit Fragezeichen im Kopf zurück.
Aber wie kann eine Klärung stattfinden? Wie können Fragen, Antworten, Meinungen und Vorschläge dazu ausgetauscht werden? Die diversen Signal- und WhatsApp-Gruppen sind nicht die richtigen Orte, da dort in einer Diskussion schnell der Faden und die Übersicht verloren gehen.
Um dem Abhilfe zu schaffen und um den Austausch in der Flag-Community zu verbessern, startet FlagFootball.Rocks! jetzt ein Forum für Flag Football! Dort kann der Ausstausch transparent erfolgen. Themen oder Fragen können in eigenen Threads diskutiert werden. Alle können sich anmelden und teilnehmen.
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Sicherlich habt Ihr auch schon in Euren Teams über die Pläne diskutiert. Wir möchten die Vorschläge zusammenfassen, so wie wir es verstanden haben und direkt die für uns zu klärenden Punkte herausstellen.
DFFL
Der Spielmodus soll verändert werden. In Zukunft spielen die Teams einer Division nur noch zweimal statt viermal gegeneinander. Dieser Vorschlag ist begrüßenswert. 12 von 20 Spielen gegen die gleichen Teams zu spielen, hat sich doch als etwas eintönig erwiesen.
Der Fokus der Tabelle geht so vom Division-internen Vergleich weg, denn es sind dann sogar mehr Spiele gegen die Teams aus anderen Divisionen. (2 x 3 Spiele eigenen Division + 2x gegen je 4 Teams aus 2 Divisionen = 2 x 4 x 2 =16). Wenn nun der Vergleich mit den Teams aus den anderen Divisionen ein höheres Gewicht in der Tabelle hat, sollte sich das aber auch in der Qualifikations-Regelung für den Finaltag niederschlagen. Es sollten die Divisionsersten, plus die vier Teams mit den besten Siegquoten der gesamten Liga zum Finaltag fahren. Nach dieser Berechnung wäre statt Rostock (35%) Mülheim (45%) beim letzten Finaltag dabei gewesen.
Zudem soll es Spieltage geben, bei denen einzelne Teams „nur“ drei Spiele machen werden. Das wird der Qualität der Spiele sicherlich zuträglich sein. Das Argument, dass sich bei nur drei Spielen die Anfahrt nicht „lohne“ ist ein Schein-Argument. Es ist eine Bundesliga! In anderen deutschen Bundesligen gibt es meistens nur ein Spiel pro Spieltag.
Warum nicht gleich ein Spielplan bei der zwei- oder dreimal in der eigenen Division (6/9 Spiele) und einmal gegen alle anderen Teams in der DFFL (12) spielt wird? Wäre sicherlich auch möglich und wäre noch mehr Bundesliga...
Aufstieg, Abstieg und Relegation DFFL/DFFL2
Absteigen soll nach dem Konzept immer der Tabellenletzte, direkt, ohne Relegation. Und der Bestplatzierte aus der DFFL2 steigt direkt auf. Ein Vorschlag, der leider nicht garantiert, dass nur die besten Teams in Liga 1 spielen. Zwar untermauert das Resultat der Relegation 2023 diesen Vorschlag, denn nur die Hälfte der DFFL1-Teams und das z. T. sehr knapp, konnte die Klasse gehalten. Doch muss das nicht immer so sein. Eine Relegation sollte immer gespielt werden, um das stärkste Team zu ermitteln. Dabei sollte aber das Format überarbeitet werden. Eine zweifache Round Robin an einem Tag ist nicht die optimale Lösung. Besser wäre die Aufteilung dieser Form auf zweimal drei Spiele an zwei aufeinanderfolgende Wochenenden.
Wenn man sich das folgende Szenario betrachtet, ist die vorgeschlagene Lösung des direkten Auf- und Abstiegs alles andere als optimal: In der kommenden Saison werden in den Divisionen West, Süd-Ost und Süd-West Teams spielen, deren Verein eine Mannschaft in der DFFL1 hat. Diese Teams dürfen nicht aufsteigen. Sollte kein anderes Team in der Division stärker sein, also in der Tabelle vor ihnen stehen, würde wohl der Tabellenzweite direkt aufsteigen. In der Relegation 2023 schnitt nur ein Zweitplatzierter aus Liga 2 besser als der Absteiger ab. Eine Relegation würde hier den Aufstieg eines zu schwaches Team verhindern.
Fragen: Warum gibt es keine Relegation mehr zw. DFFL/DFFL2?
Wird das nächstbeste Team aufsteigen oder gibt es dann keinen Aufsteiger, wenn ein „Zweit“-Team den ersten Platz belegt?
Das Argument, dass ein „Zweit“-Team einen möglichen Aufstiegsplatz besetzt, mit der Forderung, dass diese Teams nicht in Liga 2 spielen sollten, steht im Raum. Doch das ist zu kurz gedacht. Selbst ohne diese Mannschaften wäre der Bestplatzierte der Tabelle auch nicht besser, vermutlich sogar eher schlechter, da ihm die Spiele gegen einen stärkeren Gegner fehlen. Zweit-Teams sollten in der DFFL2 spielen können, um neue Spieler:innen an die erste Liga heranführen zu können. Das wäre beim derzeitigen, noch recht großen Leistungsgefälle in der Regionalliga nicht gut möglich. Es darf auch nicht sein, dass die sehr aktiven und um Nachwuchs bemühten Teams benachteiligt und in der Leistungsentwicklung gebremst werden, wenn ihre zweite Mannschaft „nur“ in der Regionalliga spielen dürfte. Die Zweit-Teams sind wie bereits vermutet und wie es die Saison 2023 gezeigt hat so gut, dass sie alle unter den erst 4 der jeweiligen Division gelandet sind. Sportlich sind sie also qualifiziert. Und wie soll sonst eine Heranführung von Jugendspieler:innen von einem zweiten in das erste Team in der ersten Liga geschehen? Ja, Jugendspieler:innen, denn für DFFL-Teams ist eine Jugendarbeit bald Pflichtprogramm (§6 Ligaordnung DFFL).
Um die belegten Plätze auszugleichen, wäre eine Vergrößerung der Divisionen auf 5-6 Teams zu erwägen. Ähnlich dem Vorschlag zur Anpassung der DFFL1, solle dann jedes Team innerdivisonal 2x gegeneinander spielen (8-10 Spiele) und ebenfalls 2x gegen zwei andere Divisionen (20-24 Spiele) wie bisher in der DFFL1 1x. Natürlich wird es dann mehr Spieltage geben müssen, aber wie in der Präsentation gezeigt, haben die ambitionierten Teams im Schnitt mehr als 8 Spieltage absolviert. 6-8 Spieltage wären dann für die DFFL2-Teams sicherlich nicht zu viel.
In der Division Süd-Ost werden in der Saison 2024 zwei Teams eines Vereins aufschlagen: Absteiger Sparrows I und Sparrows II. Hier sollte allerdings die gleiche Regel wie für Liga 1 angewendet werden, dass je Verein nur ein Team in einer Spielklasse starten kann, einerlei, wie die Teams benannt sind. Und das Ende der Rotationsphase abzuwarten, wäre falsch, da die Division nur aus vier Mannschaften bestehen soll. Der Verbleib von zwei Teams eines Vereins in Liga 2 bis zum Ende der Rotationsphase wäre vermutlich unproblematischer, wenn in Liga 2 mehr Teams in einer Division wären.
Fragen: Können zwei Teams eines Vereins in der DFFL2 spielen? Ausnahmen siehe unten.
Kann weiterhin das 2. Team eines Vereins in der DFFL2 spielen, wenn ein Team in der DFFL1 spielt?
Warum soll die DFFL2-Divisionsgröße auch auf 4 Teams beschränkt sein?
Förderung von Frauen-Teams
Doch was ist mit Damenmannschaften? Solang es nicht genügend Teams für eine eigene Liga gibt, sind die Damen gezwungen, in den Regionalligen mitzuspielen. Doch was passiert, wenn das Team so gut ist, dass es sogar in der Relegation in die DFFL2 aufsteigen könnte? Darf es dann den Schritt nicht machen, nur weil in der DFFL2 bereits ein Team des gleichen Vereins spielt? Nein, wir denken dieser Schritt muss unbedingt möglich sein, solange es keine eigene Liga für Frauen-Teams gibt. Flag Football für Frauen muss Vorfahrt haben! Das gilt für das Doppelspielrecht in Mixed- und Frauen-Teams, sollte aber uneingeschränkt auch für die Förderung von Frauen-Mannschaften gelten.
Was hat die Liga weiterhin zur Förderung des Frauen-Flag Football vorgesehen? Bisher wohl nichts weiter als das bestehende Doppelspielrecht. Was wir vermissen, ist eine Ankündigung für Frauen-Teams zumindest ein Finalturnier, um die deutsche Meisterschaft auszurichten, auch wenn es nur drei oder vier Teams wären.
Fragen: Kann ein Men/Mixed-Team und ein reines Damen-Team eines Vereins in der DFFL2 spielen?
Was ist mit den Damen-Teams? Sind Turniere nur mit Damen-Teams geplant?
Wird es ein Finalturnier für Damen-Teams geben?
Die Regionalligen
Spielmodus
Eine Beschränkung der Regionalligen auf die eigene Region sehen wir gespalten. Einerseits ist es toll zu anderen Mannschaften zu fahren, um dort auf neue Teams zu treffen. Der Community-Faktor ist groß. Doch andererseits wurde das auch taktisch genutzt, um in einer vermeidlich schwächeren Division auf Punktejagd zu gehen. Das Spielen innerhalb einer wird Division interessanter, je mehr Teams sich melden. Der Abgang von 4 Teams in die DFFL2 macht sich in den Regionalligen bemerkbar. Je nachdem, ob neue Teams in die (Regional-)Liga einsteigen, wird die Saison mehr oder weniger abwechslungsreich. Nach dem derzeitigen Tabellenstand bleiben in den Regionalligen so viele Teams "übrig":
Anzahl Teams |
< 4 Turniere gespielt |
|
---|---|---|
Süd-West |
10 |
4 |
Süd-Ost |
11 |
3 |
Nord-Ost |
18 |
4 |
West |
14 |
6 |
Die Teams im Nord-Osten werden bei der Anzahl der Teams kaum Probleme bekommen, ausreichend viele Turniere spielen zu können. Im Süd-Westen sieht das schon anders aus. Nur sechs der Teams in der kommenden Regionalliga haben 2023 mehr als drei Turniere gespielt. Wenn nicht ein Schwung neuer Teams hinzukommt, werden sich mehr oder weniger immer die gleichen Mannschaften auf einem Spieltag treffen. Das wäre auch langweilig. Dem könnte begegnet werden, indem auch die Regionalligen mit einem festen Spielplan arbeiten. Dies widerspricht jedoch massiv dem Wunsch, allen neuen Teams einen leichten Einstieg in die zu verschaffen. Daher ist auch die angebotene Wahlfreiheit des Spielmodus keine gute Idee. Wie kann es funktionieren, wenn es einen festen Spielplan gibt, aber nur wenige Teams einen Spieltag ausrichten können?
Frage: Können in eine Regionalliga mit festem Spielplan nur Teams einsteigen, die über die Möglichkeit besitzen, einen Heimspieltag auszurichten, also einen Platz stellen können?
Sonstiges
Auch zum vor der letzten Saison heiß diskutierten Thema „Durchlässigkeit“ gibt es im Konzept keine Inhalte. Ihm kommt aber eine enorme Bedeutung zu! Denn u.U. gibt es nun Vereine, die in allen drei Spielklassen vertreten sind. Nach der Saison 2023 sollte auf die Option eines „Tieferspielens“ verzichtet werden, um einen fairen Wettkampf im Aufstiegsrennen zu gewährleisten. Sowohl von DFFL nach DFFL2, als auch von DFFL2 in die 3. Liga oder DFFL in die 3. Liga. Frauen und u19-Spieler:innen sollten allerdings uneingeschränkt in allen Teams eines Vereins, in allen Ligen immer und überall spielen können. Nur so erhalten sie maximal viel Spielzeit. Zudem sollte man schon jetzt über das Handling von reinen u19- oder u21-Teams in der 5er DFFL nachdenken. Diese müssen maximal gefördert werden, auch wenn das Thema für viele Vereine noch in ferner Zukunft liegt.
Schiedsrichter
Je höher das Spielniveau ist, desto besser müssen die Schiedsrichter sein. Vermutlich soll der Vorschlag der Ligaorganisation in diese Richtung gehen, doch muss man sich klarmachen, wo derzeit die meisten erfahrenen Schiedsrichter zu finden sind. Nämlich in den Teams, die in der ersten Liga spielen. Die meisten Mannschaften, die derzeit in der DFFL spielen, haben bereits viele Jahre 5er DFFL hinter sich. Dementsprechend groß ist die Erfahrung von vielen Spielenden auch auf den Schiedsrichterpositionen.
Doch was wird nun vorgeschlagen? Jedes DFFL-Team (ab 2025 auch jedes Team der DFFL2) soll für die 4 Spieltage in der eigenen Division je zwei Officials stellen, die mit auf die Spieltage fahren und einen, der auf die zwei Auswärtsfahrten in eine andere Division mitkommt. Deren einzige Aufgabe ist es, den Spieltag als Official zu begleiten.
Wo sollen diese Personen herkommen? Aus dem Kreis der erfahrenen Spielenden der Mannschaften können sie nicht kommen, denn diese stehen ja auf dem Feld. Jedes Team muss also Personen finden, die nicht im DFFL-Team spielen, über eine ausreichende Qualifikation als Schiedsrichter verfügen, sehr erfahren als Schiedsrichter, aber auch nicht in einem anderen (DFFL2- oder Regionalliga-) Team des Vereins zum gleichen Zeitpunkt aktiv sind. Schwierig. Im schlimmsten Fall werden dann Personen akquiriert, die sich bereit erklären diesen Job zu übernehmen. Diese machen vor der Saison die F3-Lizenz und treten dann als Schiedsrichter in der DFFL an. Da ist Ärger vorprogrammiert. Und was passiert, wenn ein Team keine Schiedsrichter stellt? Zwangsabstieg? Strafzahlungen?
Was wird dann mit den ganzen Lizenzen der Spielenden? In den vergangenen Jahren wurde so viel darin investiertet, dass viele Personen eine F-Lizenz erwerben. Dies wird damit in der DFFL und später auch in der DFFL2 aufgegeben. Die Spielenden haben zukünftig kaum Chancen, die erforderlichen Praxiseinsätze zu erreichen, da sie keine Spiele mehr in der DFFL oder DFFL2 leiten müssen.
Ja, es ist grundsätzlich der richtige Schritt zu versuchen, Spielen und Pfeifen zu trennen. So ist es im Tackle oder den Jugendligen der Landesverbände sowie in allen größeren Sportarten bis in die untersten Klassen üblich. Doch fürchten wir, dass die notwendige Manpower im Flag Football (noch) fehlt. Die vorgestellte Idee ist wirklich charmant. Doch muss vermutlich vorerst eine etwas andere Lösung her.
Fragen: Müssen die DFFL1 oder DFFL2-Officials über eine Art Mindestqualifikation verfügen? (Bspw. mind. F2-Lizenz, 3 Jahre Erfahrung als Official, mind. 25 Einsätze als Official, o. ä.)
Welche Sanktionen drohen, wenn keine Officials gestellt werden?
Gilt der Pflichtnachweis von vier F-Lizenzen in der DFFL weiterhin?
Alternativen
Alles in allem ist noch ziemlich viel im Unklaren. Grundsätzlich ist das der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt in die richtige Richtung. Doch gibt es noch viele Details, die geklärt und kommuniziert werden müssen, bevor eine Abstimmung stattfinden kann. Und ob das mit nur einer Abstimmung überhaupt möglich ist, sei dahin gestellt. Die oben genannten Fragen haben wir der Ligaorganisation am 29.9.2023 per E-Mail gestellt, jedoch bisher noch keine Antwort erhalten.
Aber nicht nur die Ligaorganisatoren haben sich Gedanken zur Zukunft des deutschen Flag Football gemacht. Vor ein paar Tagen erreichte uns ein Entwurf für den Aufbau einer alternativen Ligastruktur. Eine Arbeitsgruppe, die sich aus Mitgliedern verschiedener Teams zusammensetzt, hat ein alternatives Konzept entwickelt.
Ein großer Unterschied zw. den Konzepten ist der Vorschlag, alle Ligen in eine Nord- und Süd-Staffel aufzuteilen. Diese Staffeln sind in Divisionen unterteilt. In Liga 1 und Liga 2 sollen es je Staffel drei Divisionen à 4 Teams sein. Die Regionalliga-Staffeln können beliebig viele Divisionen enthalten. Ob die Nord-Süd-Aufteilung nach Bundesländern erfolgt oder einfach nach geografische Lage der Teams wird im Konzept nicht erwähnt. Zudem sollen die DFFL1 und DFFL2 auf je 24 Teams vergrößert werden. Mit einem interessanten Playoff-System werden die Teilnehmer für den Finaltag ermittelt. Die Regionalliga ist ebenfalls in eine Nord- und Süd-Staffel geteilt. In einer Staffel kann es beliebig viele Divisionen mit bis zu 5 Teams geben. Gespielt wird primär gegen Teams in der eigenen und gegen die einer weiteren Division. Es gibt ein gut durchdachtes System für den Auf- und Abstieg.
Eine Vergrößerung der DFFL sehen wir sehr kritisch. Wie wir bereits im Beitrag "DFFL Saison, Finaltag und Relegation 2023" feststellten, ist das Leistungsgefälle in der DFFL immer noch enorm. Eine Aufstockung um weitere 8 Teams würde in der Spitze nicht zu einer größeren Dichte führen, sondern nur am anderen Ende des Leistungsspektrums. Bedenkt man, dass sich 2023 ein Team in der Relegation behauptet hat, welches in der Saison kein Spiel gewinnen konnte, wird eine Vergrößerung der Liga hinsichtlich Qualität vermutlich kein Gewinn sein.
Eine Vergrößerung der 2. Liga auf 5 bis 6 Teams je Division, was 20 bis 24 Mannschaften in der DFFL2 bedeutet, entspricht auch unserer Einschätzung, dass dies die bessere Größe für diese Liga ist (vgl. oben).
Einem möglichen festen Spielplan in der Regionalliga stehen wir sehr kritisch gegenüber. Denn die Einstiegshürde ist für neue Teams ohne Zugriff auf einen Sportplatz oder personell dünn aufgestellte Teams zu hoch. Wie auch schon im Konzept der Ligaorganisatoren gefällt uns auch hier nicht, wie der Spielbetrieb in der Regionalliga organisiert werden soll. Im zuerst besprochenen Konzept der Ligaorganisation spielen alle Teams nur innerhalb der eigenen Division. In einer Variante in Alternativkonzept wird im festen Spielplan innerhalb der eigenen Division und gegen die Nachbardivision gespielt, was vermutlich fast noch weniger Abwechslung bietet als die erste Variante, wenn man die Anzahl der Teams in einer Division betrachtet.
Wie geht es nun weiter?
Anscheinend gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, wie die 5er DFFL besser für die Zukunft aufgestellt ist. Was beide Konzepte wollen, ist den deutschen Flag Football für die Zukunft aufstellen. Beide fokussieren sich nur die Organisationsform des Spielbetriebs. Was sie aber beide auslassen, sind Vorschläge zur Förderung des Flag Footballs für Frauen-Teams, zur Förderung der Nachwuchsarbeit und die Ausbildung von Trainern.
Die Weichen für eine Nachwuchsarbeit müssen jetzt gestellt werden. Nichts wäre schlimmer als ein Liga-System mit derzeit nahezu 100 Mannschaften, was aber in 10 Jahren wegen Überalterung der Mannschaften und fehlendem Nachwuchs wieder schrumpft. Wie in der Ligaordnung der DFFL sollte die Notwendigkeit der Jugendarbeit auch für die DFFL2 verankert werden. Die geforderte Jugendarbeit für Teams in der DFFL muss noch konkreter formuliert und nachhaltiger angelegt sein. Diese Punkte sind für die langfristige Zukunft fast noch wichtiger als die Ligastruktur und der Spielmodus. Doch die Qualität der Nachwuchsarbeit und das Spielniveau der Teams sind abhängig von der Qualität der Coaches. Die Ausbildung von Flag-Trainern muss jetzt in Gang kommen. Hier müssen die Teams und die DFFL fordern und der AFVD liefern.
Die DFFL-Leitung drängt bereits zu einer Abstimmung in den „neuen“ DFFL2-Divisionen ohne, dass viele der o.g. Punkte, wie die Durchlässigkeitsregelung, Spielmodus in der Regionalliga oder der Verbleib von mehreren Teams eines Vereins in derselben Liga, geklärt sind. Wie kann man über einen Vorschlag abstimmen, der nicht vollkommen schlüssig ist und nur als grobes Konzept vorliegt? Da muss erst noch nachgearbeitet werden!
Die beste Lösung für einen neuen und verbesserten Aufbau der Ligen liegt vermutlich irgendwo zwischen den Konzepten oder auch evtl. ganz woanders. Beide Konzepte haben Stärken und Schwächen. Es muss nun aber gelingen, kooperativ und sachlich die beste, aber auch umsetzbare Lösung zu finden. Dabei darf man aber auch nicht davor zurückschrecken, evtl. in zwei Jahren alles wieder auf den Kopf zu stellen, weil es sich nicht bewährt hat. Es muss aber auch klar sein, dass es natürlich nie für alle optimal sein kann. Und noch muss ein Schwerpunkt auf der Integration von neuen Teams liegen, denn der Sport ist noch jung und am Wachsen, Flag Football wird 2028 sehr wahrscheinlich Teil der Olympischen Spiele sein. Dann geht es evtl. erst richtig los und dafür müssen wir gewappnet sein!
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